Reanimationsunterricht

Reanimationsunterricht

In Deutschland sterben etwa 100.000 Menschen im Jahr am plötzlichen Herztod (zum Vergleich: es gibt ca. 4000 Verkehrstote/Jahr). Es hat sich gezeigt, dass die Bereitschaft der deutschen Bevölkerung eine Reanimation durchzuführen gering ist. Im Notfall bleibt auch in Oberhausen die Hilfe häufig aus. Als Konsequenz dieser Entwicklung sterben selbst bei erfolgreicher Reanimation viele Patienten aufgrund einer schweren Hirnschädigung auf der Intensivstation oder erleiden ein sogenanntes Apallisches Syndrom. Schon nach wenigen Minuten ohne lebensrettende Maßnahmen kommt es beim Herzstillstand zu irreparablen Hirnschäden. Selbst bei kurzen Rettungszeiten hat das Opfer meist nur dann eine Chance, wenn unverzüglich eine Laienreanimation erfolgt. Jeder kann Lebensretter werden. Die nötige Zivilcourage steigt erfahrungsgemäß mit dem angeeigneten Know How.

Die Oberhausener Initiative „TuWas!“ verfolgt das Ziel, die Überlebensrate nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand nachhaltig zu erhöhen. Möglichst viele Mitbürger sollen in die Lage versetzt werden, im Ernstfall unverzüglich mit einer Reanimation zu beginnen. Denn sofort durchgeführte lebenserhaltende Basismaßnahmen ermöglichen im Falle des Herzstillstandes Leben zu retten und schwere Hirnschäden zu vermeiden. Die Initiative hat sich schon sehr früh für die Einführung des Reanimationsunterrichtes an den Schulen eingesetzt, ist aber immer wieder an der öffentlichen Finanzierung gescheitert. Schüler sind etwa ab dem 7. Schuljahr in der Lage, einen Erwachsenen zu reanimieren. Voraussetzung ist eine entsprechende Ausbildung an den Schulen. 

Mit der Finanzierung durch uns wird seit Oktober 2018 in den siebten Klassen der Oberhausener Schulen ein zweistündiger Kurs zur Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt. Nach vielen Gesprächen und Anläufen ist es damit endlich gelungen, die lebensrettende Sofortmaßnahme in den Schulunterricht zu integrieren. Wir werden uns auch weiterhin für die feste Verankerung des Reanimationsunterrichts an den Schulen einsetzen.

Jörg Marquardt, 1. Vorsitzender des running4charity e.V.: Man kann nicht früh genug anfangen, Kinder für die Bedeutung der ersten Hilfe zu sensibilisieren. Deshalb wollen wir schon im Kindesalter das Bewusstsein für die eigene gesellschaftliche Verantwortung wecken. Wir freuen uns sehr, maßgeblich an der Einführung des Reanimationsunterrichts an den weiterführenden Schulen in Oberhausen beteiligt gewesen zu sein. Wir werden die Finanzierung dieses gesellschaftlich bedeutenden, politisch gewollten, aber von der Politik aus für mich unerklärlichen Gründen nicht  umsetzbaren Projektes weiter übernehmen.“